Zeitraum |
Quelle: "Der Landsitz Blumenhof in Kehrsatz" |
Quelle "Liegenschaft Blumenhof in Kehrsatz" |
ca. 1580-1590 |
Erster Blumenhof |
Das Wappen Hackbrett und die Jahrzahl 1741 an der Unterseite der Dachtraufe könnten vermuten lassen, dass der General Karl Hackbrett, seit 1720 Herrschaftsherr zu Kehrsatz, den eigentwilligen Herrensitz habe errichten lassen. Da dessen Tode jedoch ins Jahr 1737 fällt, muss der Bau seiner Wittwer Elisabeth, einer Tochter des Landvogts Jakob Gabriel Bondeli von Biberstein, zugeschrieben werden, welche 1739 ihren beiden Töchtern die Schlossherrschaft überlassen hatte. |
1675 |
Samuel Bondeli, Rat zu Bern und Landvogt in Wangen und Lausanne. Erster bekannter Besitzer. |
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1720 |
Karl Hackbrett, Herrschaftsherr zu Kehrsatz |
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1739 |
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Töchter von Elisabeth Hackbrett |
1745 |
Bernhard Tscharner |
Um 1750 gelangte das Herrengut Blumenhof an Bernhard Tscharner, der wenige Jahre darauf starb und den Besitz seinem jüngeren Neffen Niklaus Emauel Tscharner vermachte. Dessen Gattin Anna Katharina von Tavel starb bald danach im Wochenbett. (Ihre jüngere Schwester schloss später die Ehe mit Bernhards Bruder Beat Rudolf Tscharner.) |
1750 |
Niklaus Emanuel Tscharner übernimmt den Blumenhof und beendet den Umbau. 1767 war er Obervogt in Schenkenberg. 1774 Präsident der ökonoischen und helvetischen Gesellschaft. 1777 Mitglied des Schulrates. 1779 besuchte Herzog Carl August von Weimar in Begleitung von Goethe den Politiker und Landwirtschaftsreformer. Als Landvogt „Arner“ setzte im Pestalozzi in „Lienhard & Gertrud“ ein erfgreifendes Denkmal. |
Der neue Besitzer (Niklaus?) führte den Bau des Herrenhauses zu Ende und hiess hier so namhafte Gästewie Johann Wolfgang Goeth (1779) willkommen.
(Beat Emanuel Tscharner, der Sohn Bernhards, hatte Henriette Maria Charlotte Tscharner zur Frau, die ihm das Landgut „Lohn“ in Kehrsatz zubrachte, wo er die vornehme Campagne bauen liess.) |
bis 1800 |
gehört die ganze Herrschaft Kehrsatz den Tscharnern. |
1794 erbte Beat Emanuel Tscharner den väterlichen Blumenhof (also von Bernhard?) und drei Jahre später kaufte er die ganze Herrschaft Kehrsatz.
Er hinterliess den Blumenhof seiner ältesten Tochter Magdalena Charlotte, die ihren Gatten, den Hauptmann und Rittmeister Johan Friederich von Herrenschwand von Schloss Greng um mehr als 3 Jahrzehnte überlebte. |
1830 |
Rudolf Ludwig von Jenner |
Nach ihrem Tode wurde das Landgut ihrem Schwiegersohn Abraham Rudolf Ludwig von Jenner und ihrer jungen Nichte Margarethe Charlotte Elisabeth Thormann als Erbe zu gefertigt, doch brachten dieselben es 1838 an eine Steigerung, wo es dem dortigen Baummeister Johannes Wenger zugeschlagen wurde. |
1838 – 1925 |
wechselte der Blumenhof zehnmal den Besitzer
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Auf dem Blumenhof haftete damals ein Gültbrief auf 50‘000 Franken zugunsten der Gesellschaft zu Metzgern. Im Dezember 1843 kaufte Ulysses Huguenin-Dubois das Landgut, das ihm fünf Jahre später seine Muter Lydia Huguenin-Montandon und sein Bruder Friederich Alexander abkauften. Vor Weihnachten 1851 unterschrieb Bendicht Moser, der Storchen-Wirt in Bern, die Kaufbeile um den Blumenhof. Der Stadtbibliothekar Karl Ludwig Jakob Anton Arnold von Steiger vom Friedheim im Weissenbühl, ein Sohn des Sigmund Carl Ludwig vom Schlösschen Kirchdorf, kaufte ihm 1874 den Landsitz ab, wozu neben dem Herrenstock eine Wohnscheune, Speicher, Remise, ein Ofenhaus, 28 Jucharten Land und ebensoviel Wald, die 12 Jucharten haltende Allmend Kehrsatz sowie das Heimwesen Steingrubenhübel gehörte. Sein Sohn Arnold Beat Carl Ludwig von Steiger übernahm den dortigen Gutsbetrieb als Pächter. Schon drei Jahre später war sein Mutter Johanna Maria Frédérique geb. von Sinner Witwe. Sie verkaufte den grossen Besitz im Jahre 1880 an Johann Hirschi. 1894 übernahmen die Landwirte Friedrich und Johann Marti aus Lyss das Gut. Von 1902 – 1908 war es in der Hand von Gottfried Beutter, der darauf verschiedene Pfandbriefe eingehen musste. Bei seinem Konkurs war der Blumenhof mit 50‘000 Franken belehnt, und an der Zwangsversteigerung erwarb ihn 1908 Ernst Marti aus Bümpliz. Ida Schwank-Berner, die Besitzerin der Turnschuhfabrik in Kehrsatz besass den Blumenhof von 1918 bis zu ihrem Tode im Jahre 1924. Ihre Erben, nämlich der Ehegatte Reinhold Schwank, ihre fünf Söhne und ein Enkel, verkauften den bäuerlichen Landsitz neben ihrer Schuhfabrik 1925 an den Berner Kaufmann Gustav Armoneit, der ihn renovieren liess, wie die Jahrzahl 1926 am Dachvorsprung zeigt.
1838 - Johannes Wenger 1843 - Ulysses Huguenin-Dubois 1848 - Lydia Huguenin-Montandon und Friederich Alexander 1851 - Bendicht Moser 1874 - Karl Ludwig Jakob Anton Arnold von Steiger 1880 - Johann Hirschi 1894 - Friedrich und Johann Marti aus Lyss 1902 - Gottfried Beutter 1908 - Ernst Marti 1918 - Ida Schwank-Berner 1924 - Ihre Erben, nämlich der Ehegatte Reinhold Schwank, ihre fünf Söhne |
1925 |
Gustav Armoneit |
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1969 |
Die Firma Heller kauft den Blumenhof als Abbruchobjekt. |
1969 übernahm die Bauunternehmung Walter J. Heller AG die Liegenschaft |
1983 |
Die Gemeinde Kehrsatz wird Eigentümerin des Landsitzes. |
welche 1981 in Einwohnergemeinde Kehrsatz in verwahrlostem Zustand zusammen mit der alten Schuhfabrik käuflich erwarb. |
1988 |
Baubeginn Sanierung Blumenhof |
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1990 |
Einweihung und Einzug Gemeindeverwaltung & Bibliothek |
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